Marketing für Start-ups: Die richtige Marketingstrategie in 2023

Start-ups entwickeln spannende Geschäftsmodelle, neuartige Produkte, treiben die Innovation voran und überzeugen mit Motivation und Kreativität. Viele Start-ups scheitern allerdings innerhalb der ersten Jahre, weil sie ihre Schwerpunkte falsch setzen. Mit der richtigen Planung können Start-ups Marketing nutzen, um Kunden zu gewinnen, vom Wettbewerb herauszustechen und langfristig erfolgreich zu sein.

Mitarbeiter in einem Start-up

Schritt 1: Marketingstrategie für dein Start-up erstellen 

Es gibt nicht die „perfekte“ Marketingstrategie, welche für alle Start-ups funktioniert. Da keine zwei Start-ups gleich sind, müssen auch die Vorgehensweisen an das Startup angepasst werden. Mit diesen Schritten findest du die perfekten Marketingstrategien für dein Unternehmen.

1. Klare Ziele festsetzen

Als Erstes sollte man sich im Klaren sein, welche Ziele man mit seinen Marketingstrategien verfolgen soll und was das Unternehmen ausmacht. Dazu muss man sich einige Fragen stellen. Wer sind wir und was machen wir? Wie wollen wir nach außen auftreten? Die Kunden kennen das Unternehmen noch nicht und als Start-up fängt man ganz am Anfang an. Deswegen ist häufig das Ziel, Markenbekanntheit zu gewinnen. Gründungsgeschichten, Under-Dog-Stories und die Persönlichkeiten hinter dem Produkt können dir dabei helfen.

Doch die Marketingstrategie sollte auch noch andere Ziele verfolgen. Was hebt unsere Produkte von der Konkurrenz ab? Wieso begeistern unsere Produkte unsere Kunden? Potenziellen Kunden muss die Entscheidung zum Kauf so leicht wie möglich gemacht werden, indem man ihnen zeigt, wie einzigartig die Produkte oder Dienstleistungen des Start-ups sind. Man sollte sich messbare Ziele setzen. Beispielsweise in der Kundenakquise in drei Monaten 100 neue Kunden gewinnen oder durch Marketingaktivitäten die Social-Media-Präsenz zu verdoppeln. Mehr dazu in Schritt 3.

2. Zielgruppe definieren

Kein Unternehmen spricht alle Kunden gleichzeitig an. Vor allem, wenn es noch unbekannt ist und erst wachsen muss. Daher sollte man sich gut überlegen, welche Zielgruppen für das eigene Start-up am geeignetsten sind. Welche Gruppe an Kunden sprechen die Produkte oder Dienstleistungen am meisten an? Welches Alter, Geschlecht und Bildungsgrad haben sie? Wer kann sich die Produkte oder Dienstleistungen leisten und hat den höchsten Bedarf an diesen? Je mehr man seine Kunden kennt, desto besser kann man auch die Marketingstrategien an sie anpassen. Richtet sich das Start-up an Unternehmen als Kunden, sprich ist es ein B2B-Unternehmen (Business to Business) oder an Privatkunden, sprich ist es B2C (Business to Customer)? Bei einem B2B-Unternehmen kann man seine Zielgruppe oft nach Branche und Größe einordnen.

Bei B2C kann man besser nach Demografie, Standort und Interessen differenzieren. Auf die Marketingmaßnahmen hat dies einen sehr großen Einfluss. Denn unterschiedliche Kunden erreicht man über andere Kanäle. Wohingegen Firmenkunden oft auf Messen, Fachzeitschriften oder Veranstaltungen anzutreffen sind, erreicht man B2C-Kunden über Social-Media-Marketing, E-Mails oder eine Website.

Wenn die Kanäle feststehen, sollte man sich trotzdem noch Gedanken machen, wie viel Aufwand mit diesen verbunden ist. Videoproduktionen für YouTube oder das Fernsehen können viel Zeit und Geld verschlingen oder vielleicht wird gerade am Anfang die Manpower in anderen Teilen des Start-ups gebraucht. Der Aufwand und die Kosten, den die Erstellung der Werbemaßnahmen benötigt, müssen immer bedacht und gerechtfertigt sein

3. Markt analysieren

Da nun die Ziele klar sind und man die Zielgruppe kennt, sollte man nun etwas Marktforschung betreiben. In einem Report des amerikanischen Marktforschungsunternehmens CB Insights wurde festgestellt, dass mangelnde Nachfrage einer der Hauptgründe für das Scheitern von Startups ist. Laut dem Report sind Faktoren, wie zu starker Wettbewerb und eine schlechte Preisgestaltung, weitere Gründe. Diese Umstände sollen dich nicht verunsichern. Es soll nur aufzeigen, wie wichtig es ist, den Markt, in dem man agiert, bestens zu kennen.

Am besten fängt man damit an, gründlich die Konkurrenz zu recherchieren. Dies gibt einen Überblick über das Interesse von potenziellen Kunden. Probiere die Fragen zu klären, wie groß der Markt ist und wie hoch die Nachfrage ist. Wie viele Konkurrenten gibt es? Was unterscheidet dein Produkt von der Konkurrenz? Oft hilft es Start-ups, sich das Marketing der großen Konkurrenten anzuschauen und sich von den Tested-and-Tried-Strategien und früheren Erfolgsgeschichten inspirieren zu lassen. Mit seinen eigenen USPs (Unique Selling Points) kann man im Anschluss seiner Marketingstrategie den eigenen Twist geben.

4. Budget bestimmen

Neben mangelnder Nachfrage ist ein zu knappes Budget der Hauptgrund, wieso Startups scheitern. Deswegen müssen die Finanzen bestmöglich investiert werden. Die laufenden Kosten und Umsatzprognosen müssen bei der Kalkulation des Marketingbudgets berücksichtigt werden. Mister Marketing hilft dir bei der Berechnung. Gib einfach bei den Insights unter "Marketingbudget" deine Werte ein und erhalte einen Vorschlag für deine Jahresplanung.

Wenn dein Marketingbudget fixiert ist, muss es ständig überwacht und neu evaluiert werden, um Verschwendungen vorzubeugen. Wenn eine Marketingmaßnahme nicht funktioniert, dann muss sie angepasst oder gestrichen werden. Hab keine Angst, Änderungen vorzunehmen oder etwas komplett Neues auszuprobieren.

Schritt 2: Zielgruppe auf den richtigen Kanälen erreichen

1. Website

Egal welche Zielgruppe angesprochen werden soll, eine Website gehört heutzutage einfach zu einem professionellen Auftreten eines Start-ups dazu. Es dient als digitale Visitenkarte für das Unternehmen und ermöglicht es, auf Suchmaschinen gefunden zu werden. Dadurch ist es ein essenzieller Teil des Online-Marketing. Es bietet einen freien Raum, das Start-up so zu präsentieren, wie man es möchte. Daher ist es sehr wichtig, eine optisch ansprechende Website zu gestalten, um das Interesse von potenziellen Kunden zu wecken. Die professionelle Erstellung einer Website ist teuer, jedoch sollte sie in jedem Marketingbudget eingeplant sein.

2. SEA & SEO

Selbst die schönste Website bringt nicht viel, wenn sie in den bekannten Suchmaschinen nicht auf der ersten Seite angezeigt wird. Deshalb ist es wichtig, die Inhalte auf der Website so aufzuarbeiten, dass sie von den Algorithmen der Suchmaschine als hochwertig und relevant eingestuft werden. Diese Vorgehensweise nennt man Suchmaschinenoptimierung oder auch SEO. Sie ist kostenlos, aber benötigt Erfahrung und Können. Durch SEO schafft man es dann, in den sogenannten organischen Suchergebnissen angezeigt zu werden. Dafür muss überlegt werden, über welche Keywords man gefunden werden möchte. Andererseits sollte man auch beachten, über welche Suchbegriffe die Nutzer auf Suchmaschinen nach Produkten oder Services suchen.

Wenn man garantiert in den ersten Werbeanzeigen erscheinen will, muss man auf Search Engine Advertising, auch SEA genannt, zurückgreifen. Dabei handelt es sich um bezahlte Ergebnisse bei gewissen Suchanfragen. Da Google mit Abstand den größten Anteil an Suchanfragen verarbeitet, reicht es, SEA über Google Ads zu betreiben. Die Kosten werden dabei über ein Cost-per-Click-Prinzip (CPC) abgerechnet. Die Anzeigen erscheinen bei festgelegten Keywords und das Suchvolumen der Keywords legt auch den CPC fest.

4. E-Mail

E-Mails sind vielleicht nicht mehr die Nummer 1 der Online-Marketingmaßnahmen, jedoch gibt es einen Grund, wieso alle großen Unternehmen sie immer noch aktiv verwenden. E-Mails ermöglichen es, kostengünstige Werbebotschaften an eine große Menge an Kunden zu versenden. Man kann über einen E-Mail-Newsletter Updates zu neuen Produkten, Aktionen oder limitierten Angeboten verschicken. Durch Anreize wie Rabattcodes kann man Kunden dazu bringen, sich für einen Newsletter zu registrieren. Mit den Kundendaten können diese dann in den E-Mails direkt angesprochen werden.

Mit E-Mails sind jedoch auch Kosten verbunden. Um effektiv und einfach Newsletter und ähnliches zu verschicken und die lange Mailing-Liste zu verwalten, wirst du eine geeignete Newsletter-Software brauchen. Die Preise dafür sind meist überschaubar und diese Programme bieten zusätzlich viele nützliche Tools. Beispielsweise zeigen sie dir, wie viele deiner Mails geöffnet wurden und auf welche Links in der Mail die Nutzer geklickt haben. Wenn du mehr über dieses Thema erfahren möchtest, dann lies gerne hier unseren Blogbeitrag zu E-Mail-Newslettern.

5. Soziale Medien

Social-Media-Marketing ist ein essenzieller Teil jedes Marketing-Mix. Doch das heißt nicht, dass man sich auf jeder Social-Media-Plattform ein Profil erstellen muss, denn nicht jedes Start-up braucht alle Social-Media-Kanäle. Man kann selbstverständlich Beiträge für andere Plattformen wiederverwenden, jedoch ist es sinnvoller nur die Social-Media-Plattformen zu nutzen, auf der sich tatsächlich die Zielgruppen aufhalten.

Für diese kann man dann eigene Beiträge erstellen, die an den jeweiligen Algorithmus und Publikum angepasst sind. Die Posts sollten einen Mehrwert für die Follower darstellen oder sie unterhalten. Wenn die Beiträge einen Call-to-Action enthalten, steigert dies das Engagement und damit die Reichweite. Es lohnt sich ebenfalls, die Trends zu verfolgen und relevante Beiträge zu aktuellen Themen zu erstellen. Die wichtigsten Trends für 2023 haben wir im Blog bereits für dich zusammengefasst.

6. Content-Marketing

Content-Marketing ist ein wichtiger Bestandteil des Online-Marketing und kann für Start-ups eine äußerst effektive Strategie sein, um sich am Markt zu etablieren und ein Publikum aufzubauen. Durch die Erstellung und Verbreitung von relevanten und ansprechenden Inhalten, wie Blogbeiträgen, Videos, Infografiken, Tutorials oder Podcasts, kann man als Start-up potenzielle Kunden ansprechen und ihr Vertrauen gewinnen.

Indem man Inhalte produziert, die die Bedürfnisse und Interessen der Zielgruppe ansprechen, kann man als Start-up eine Community aufbauen und sein Wissen und Expertise demonstrieren. Dies kann wiederum dazu beitragen, das Vertrauen und die Loyalität der Kunden zu stärken und sie in zahlende Kunden zu verwandeln. Darüber hinaus kann Content-Marketing auch dazu beitragen, das organische Wachstum des Unternehmens zu fördern, weil es die Sichtbarkeit und das Ranking in den Suchmaschinenergebnissen erhöht. Durch relevantes und kreatives Content-Marketing kann man als Start-up sein Online-Marketing auf die nächste Stufe bringen und das Wachstum der Markenbekanntheit beschleunigen.

7. Offline-Werbung

Für Start-ups ist es sinnvoll, den Fokus primär auf Online-Marketing zu legen, da die Erfolge messbarer sind und Strategien leichter angepasst werden können. Doch Offline-Werbung ist nach wie vor ein wichtiger Teil einer umfassenden Marketingstrategie für Startups. Offline-Marketing bietet die Möglichkeit, auf eine direkte und persönliche Art und Weise mit potenziellen Kunden und Geschäftspartnern zu interagieren und eine langfristige Beziehung aufzubauen. Durch gezielte Werbemaßnahmen kann man als Start-up das Bewusstsein für seine Marke schärfen und eine höhere Glaubwürdigkeit aufbauen. Offline-Werbung bietet außerdem die Möglichkeit, Zielgruppen zu erreichen, die möglicherweise nicht online aktiv sind oder sich von digitalen Werbeformen nicht angesprochen fühlen.

Beispiele für mögliche Offline-Werbung sind:

  • Visitenkarten

  • Veranstaltungen und Messen

  • Sponsoring

  • Mundpropaganda

  • Außenwerbung (Plakate, Banner, Poster, ...)

  • Direktmarketing (Flyer, Prospekte, Postkarten, ...)

  • Printwerbung

Schritt 3: Erfolg deiner Start-up-Marketingkampagnen korrekt messen

Start-ups haben meistens ein begrenztes Marketingbudget. Daher muss aus jedem Euro der maximale Nutzen generiert werden. Um die aktuellen Marketingstrategien objektiv bewerten zu können, sollten bereits im Voraus die wichtigsten Kennzahlen für eine erfolgreiche Kampagne festgelegt werden.

1. Marketing-KPIs definieren

Für die Analyse der Performance einer Marketingmaßnahme werden unter anderem KPIs benutzt. KPI steht für Key Performance Indikator und sind Kennzahlen oder Messgrößen, die dabei helfen, den Erfolg von Projekten oder Kampagnen zu bewerten. Je nachdem, was das Ziel einer Marketingkampagne ist, sollten auch die entsprechenden KPIs gewählt werden. Soll durch eine Kampagne neue Kunden gewonnen und der Umsatz gesteigert werden, dann sollten die KPIs das auch reflektieren. In diesem Fall bieten sich beispielsweise Verkaufszahlen und Conversion Rates an. Wenn das Ziel jedoch die Steigerung der Markenbekanntheit ist, sollten KPIs wie Social-Media-Followerzahlen oder Website-Traffic betrachtet werden.

2. Testen, überarbeiten, wiederholen

Sollten die Marketingmaßnahmen nicht die gewünschten Ziele erfüllen, dann ist es an der Zeit, Änderungen vorzunehmen. Weiteres Budget in eine Kampagne zu investieren, die nicht die gewünschten Ergebnisse liefert, ist Geldverschwendung. Man sollte daher bereit sein, Änderungen vorzunehmen, wenn sie notwendig sind.

Eine Möglichkeit, verschiedene Strategien auszuprobieren, sind A/B-Tests durchzuführen. Bei einem A/B-Test zeigt man zwei Teilgruppen unterschiedliche Versionen einer Werbung oder eines Beitrages. Im Anschluss kann man vergleichen, welche Version besser aufgenommen wurde oder welche mehr Engagement hatte. Dadurch kann man die Zielgruppe kennenlernen und ihre Interessen besser einschätzen. Es können dadurch wertvolle Erfahrungen für die zukünftigen Kampagnen mitgenommen werden. Facebook, Google und viele E-Mail-Programme haben Funktionalitäten, die es ermöglichen, A/B-Tests durchzuführen. Man kann die gleiche Anzeige mit minimalen Änderungen testen oder gleich zwei komplett verschiedene Designs ausprobieren. So oder so erfährt man mehr über die Vorlieben der Community.

Fazit

Es gibt keine allgemein gültige Marketingstrategie, die für jedes Start-up funktioniert. Jedes Start-up ist einzigartig und diese Unterschiede müssen beachtet werden. Die in diesem Artikel behandelten Schritte helfen dabei, eine Marketingstrategie zu entwickeln, die auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele eines Unternehmens zugeschnitten ist.

Dieser Leitfaden umfasst die Festlegung klarer Ziele, die Identifizierung der Zielgruppe und die Analyse des Marktes. Eine erfolgreiche Marketingstrategie sollte auch eine einzigartige und ansprechende Botschaft enthalten, die das Unternehmen von seinen Wettbewerbern abhebt. Anhand von diesen Überlegungen können weitere Entscheidungen, wie die Festlegung der Marketingmaßnahmen und die Wahl der Marketingkanäle getroffen werden. Bei der Durchführung dieser Strategien ist es wichtig, ständig die Erfolge und Effektivität zu evaluieren und Änderungen vorzunehmen, wenn sie benötigt werden. Die Umsetzung dieser Schritte kann dazu beitragen, dass Startups ihre Reichweite und ihr Wachstumspotenzial maximieren und erfolgreich werden.

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